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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 187

1907 - : Velhagen & Klasing
— 187 — Rokoko ist aus dem Worte rocaille — Grotten- und Muschelwerk entstanden.) Dieser Baustil kennzeichnet sich besonders dadurch, daß sich überall das schmückende Beiwerk (Blurnenwiudungeu, Schnörkel- und Muschelwerk) breit macht. 84. Der Freiheitskrieg der Nordamerikaner. 1776—83. 1. Englische Kolonien. Schon unter der Königin Elisabeth von England (S. 120) hatten die Engländer in Nordamerika mehrere Kolonien gegründet. Im Laufe der Jahre bildeten sich diese Kolonien zu selbständigen Staaten aus, die die Oberherrschaft Englands anerkannten. Als aber England anfing, die Kolonien mit Steuern zu belegen, da vereinigten sich die Staaten — im ganzen 13 — zu einem Kongreß und beschlossen, sich ihre Unabhängigkeit zu erkämpfen. 2. Washington. Zum Heerführer wählten sich die Amerikaner den edeln Washington. Sieben Jahre lang währte der Krieg. England war darauf bedacht, die eigenen Leute zu schonen, und warb deshalb fremde Truppen an. Leider fanden sich deutsche Kleinstaaten genug, die ihre Landeskinder um möglichst hohe Summen an England verkauften, so Hesfen-Kassel, Braunschweig, Waldeck, Ansbach u. a. Friedrich der Große verweigerte diefeu Truppen den Durchzug durch sein rheinisches Gebiet; denn er war empört, daß „deutsches Blut für die Verteidigung fremder Rechte vergossen werden sollte." Die Truppen mußten daher einen anderen Weg einschlagen. Washington aber führte feine Landsleute zu immer neuen Siegen, so daß England (1783) auf feine Rechte verzichten mußte. Die 13 Staaten bildeten nun einen Freistaat: die Bereinigten Staaten von Nordamerika. An ihrer Spitze steht ein Präsident. 3. Franklin. Sehr verdient machte sich um die Befreiung feines Vaterlandes auch Benjamin Franklin, bekannt als Erfinder des Blitzableiters. Er stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Seifensieder, er selbst wurde Buchdrucker. In seinen Mußestunden las er lehrreiche Bücher und erwarb sich dadurch tüchtige Kenntnisse. Später gründete er eine Buchdruckerei und gab eine Zeitung heraus, die in Nordamerika viel gelesen wurde. Durch diese Zeitung gewann er großen Einfluß auf feine Mitbürger. Als der Krieg mit England ausbrach, begeisterte er sie zum Kampfe. Er ging auch als Gesandter nach Paris, und hier gelang es ihm, seinem Volke den Beistand und die Hilfe der Franzosen zu verschaffen. Ebenso gewann er die Spanier zu einem Bündnis. Dadurch wurden die Engländer besonders bewogen, Frieden zu schließen. (1783.) Bis an seinen Tod war er unermüdlich tätig für den jungen Freistaat. Xi. Frankreich und Preußen im Kampfe. 85. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 1. Persönlichkeit. Friedrich d. Gr. hatte keine Kinder; fein Brnderfohn Friedrich Wilhelm bestieg daher nach ihm den Thron. Er war von stattlicher Gestalt und besaß viel Heldenmut. Als ihn einst in einem Gefechte feine Generale baten, sich dem Kugelregen nicht zu sehr auszusetzen, sagte er: „Das hat nichts zu bedeuten, wir schießen wieder." 2. Milde gegen die Soldaten. Der König war gütig und wohlwollend gegen jedermann. Das zeigte sich besonders den Soldaten gegenüber. Seit dem «alten Dessauer war der Stock in der Armee zur Herrschaft gelangt. Die Soldaten

2. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 188

1907 - : Velhagen & Klasing
— 188 — wurden selbst bei leichten Vergehen gescholten, gestoßen, geohrfeigt, mit dem Stocke geprügelt und nicht selten mit der blanken Klinge geschlagen. ' Auch das Spießrutenlaufen war au der Tagesordnung. Das wollte der König nicht mehr dulden. Schon 1785 war eine Verordnung erschienen, die diese barbarische Behandlung der Soldaten streng verbot. Darin hieß es: „Der König hat keine Schlingel, Kanaillen, Hunde, Kroppzeug in seinen Diensten, sondern rechtschaffene Soldaten' von denen viele ebenso gnt sind als wir." Und Friedrich Wilhelm bemühte sich' diese Verfügung durchzuführen. Leider gelang es noch nicht so, wie er wünschte'. 3. Sorge für Schulbildung. Sehr wichtig war, was der König für die Bildung des Volkes tat. Zur Beaufsichtigung aller Schnlanstalten gründete er das Oberschnlkolleginm. Dieses sollte auch vor allem auf ordnungsmäßige Prüfung der Lehrer sehen. Es kam nämlich oft genug vor, daß ausgediente Soldaten, Förster, Ärzte u. s. w. als Lehrer angestellt wurden, obgleich sie ihre Befähigung als Lehrer nicht nachgewiesen hatten. Das sollte nun nicht mehr sein. Auch ordnete er an, daß die Schulen in Bauer-, Bürger- und Gelehrtenschulen eingeteilt wurden, und ließ für jede Art dieser Schulen festsetzen, was darin gelehrt werden sollte. 4. Brandenburger Tor. Landrecht. Erste Chanssee. Friedrich Wilhelm ließ das berühmte Brandenburger Tor erbauen und gab das allgemeine Landrecht (S. 181) heraus, das bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches (1900) für Prenßen Gültigkeit gehabt hat. Zu seiner Zeit wurde auch die erste Chaussee itt Preußen zwischen Potsdam und Berlin angelegt. 5. Kriegszug gegen Frankreich. Zur Zeit Friedrich Wilhelms Ii. brach die französische Revolution aus. (S. 189.) Als er sah, daß der König der Franzosen, Ludwig Xvi., immer unwürdiger behandelt wurde und seitt Leben in Gefahr stand, da beschloß er, dem Bedrängten Hilfe zu bringen. Er vereinigte sich zu dem Zwecke mit dem Deutschen Kaiser, und im Mai 1792 rückte die preußische Armee unter dem Oberbefehle des Herzogs von Braunschweig in Frankreich ein. Der Herzog glaubte, mit den Aufrührern bald fertig zu werden, und drohte, jede Stadt, die sich widersetzen würde, dem Erdboden gleich zu machen. Auch sollte Paris es schwer büßen, wenn dem Könige nur ein Haar gekrümmt werde. Diese Sprache reizte die Franzosen zur Wut. Gauz Frankreich wurde ein Lager, eiue Kriegswerkstätte. Die Verbündeten konnten nur langsam vorrücken, und nach abwechselnden Siegen und Niederlagen zogen sie sich endlich wieder über deu Rhein zurück. Als damt der König erfuhr, daß der Kaiser heimlich mit den Franzosen unterhandle, kam er ihm zuvor und schloß (1795) mit Frankreich Frieden (zu Basel). Alle seine Länder jenseits des Rheins mußte er den Franzosen lassen. 6. Zweite und dritte Teilung Polens. Das ohnmächtige Polen war nach und nach ganz in Rußlands Hände gefallen, und 1793 wurde zwischen Rußland und Preußeu eine abermalige Teilung verabredet. (Vergl. S. 179!) Preußen erhielt die heutige Provinz Posen, die damals unter dem Namen „Südpreußen" dein Staate einverleibt wurde. Aber die Polen erhoben sich noch einmal. Es kam zum Kampfe mit Rußland. Der König von Polen sank in der Schlacht mit dem Ausrufe „Finis Poloniae“ (Polens Ende) vom Pferde und siel in die Hände der Feinde. Dann fand (1795) die dritte und letzte Teilung Polens statt; Polen wurde ganz aufgelöst. Preußeu bekam das Land auf dem linken Weichselufer mit der Hauptstadt Warschau (das 1815 jedoch an Rußland fiel).

3. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 156

1907 - : Velhagen & Klasing
— 156 — er sich an diesen. Als Kurfürst von Brandenburg war er Lehnsmann des Kaisers, als Herzog von Preußen nicht. Wenn nun auch der Kaiser nicht gestatten würdet daß er sich zum König von Brandenburg machte, so hoffte er doch, König von Preußen zu werden. Lange zogen sich die Verhandlungen mit den, Kaiser hin. Dieser fürchtete nämlich, der aufstrebende Staat möchte ihm zu mächtig werden. Endlich aber gab er seine Zustimmung, daß Friedrich sich zum Könige „in*) Preußen" (S. 179) krönen lassen könne, wenn er ihm in dem nächsten Kriege (der ihm mit Frankreich wegen der Erbfolge in Spanien bevorstand)**) 8000 Mann Hilfs-trnppen stellen wollte. (S. unten!) Friedrich willigte ein. 2. Krönung. Nachdem der Kronvertrag abgeschlossen war, begab sich Friedrich mit seiner Gemahlin sogleich nach Königsberg, um sich dort krönen zu lassen. Ein großartiges Gefolge begleitete ihn. Im Dezember setzte sich der Zug in Bewegung. 30 000 Vorspannpferde waren nötig, um die Wagen fortzuschaffen. Nach zwölf Tagen langte der Zug in Königsberg an. Am 15. Januar ritten vier Herolde in prachtvoller Kleidung durch die Stadt und verkündeten, daß das Herzogtum Preußen zu einem Königreiche erhoben sei. Am 18. Januar 1701 fand die Krönung im Schlosse unter großer Pracht statt. Am Tage vorher stiftete Friedrich den „Schwarzen Adlerorden". Das ist noch heute der höchste Orden im preußischen Staate. Das Ordenszeichen (ein silberner Stern sowie ein blaues Kreuz au einem orangefarbenen Bande) enthält die Inschrift: Suum cuique. (Jedem das Seine.) (Wahlspruch des Königs.) Am Vormittage des Krönungsfestes trat der König in den Krönungssaal. Er trug einen reich mit Goldstickerei besetzten samtnen Purpurmantel. Dieser wurde vorn von einer Spange zusammengehalten, die eine Tonne Goldes wert war. Unter dem Mantel trug er ein Gewand von rotem Scharlach, mit diamantnen Knöpfen besetzt, von denen jeder an 40000 Mark kostete. Im Krönungssaale war ein prächtiger Thronhimmel errichtet. Darunter standen zwei silberne Sessel und daneben zwei silberne Tische. Auf den Tischen lagen je eine Krone, ein Zepter und ein Reichsapfel. *) »In" Preußen, weil Friedrich nicht über ganz Preußen, sondern nur über Ostpreußen herrschte. (S. 143 u. 146.) **) Der spanische Erbfolgekrieg. Im Jahre 1700 war der König von Spanien kinderlos gestorben. Nun machten sowohl Kaiser Leopold von Österreich als auch Ludwig Xiv. von Frankreich Ansprüche auf Spanien. Auf Seiten des Kaisers standen England, Holland, Preußen u. a. König Friedrich I. hatte sich zwar nur zu 8000 Mann (über seine Reichs-pfllcht, im ganzen zu 14000 Mann) verpflichtet, stellte aber 25000 Mann. Ihr Führer war der „alte Dessauer". Den Oberbefehl über die kaiserlichen Truppen führte Prinz Eugen. Dieser trug in Gemeinschaft mit dem englischen Feldherrn Marlborough (maxi* böro) bei Höchstädt einen glänzenden Sieg über die Franzosen davon, bei dem auch das preußische Heer sich durch große Tapferkeit auszeichnete. Prinz Eugen stammte aus einer französischen Grafenfamilie. Da er nur klein und schwächlich war, so verachtete ihn Ludwig Xiv. Eugen ging deshalb nach Wien und trat in kaiserliche Dienste. Anfangs spotteten die Soldaten hier über ihn und sprachen: „Der wird den Türken auch den Bart nicht ausreißen". Aber Engen zeichnete sich int Türkenkriege so aus, daß er bald bei seinen Truppen im höchsten Ansehen stand. Es dauerte nicht lange, so wurde er Feldmarschall und war der erste Feldherr seiner Zeit. Noch in mehreren Schlachten wurden die Franzosen besiegt. Aber dennoch erreichte Ludwig Xiv. sein Ziel. Kaiser Leopold starb, ebenso sein Sohn Joseph, und da nun dessen Bruder, der Spanien haben sollte, Kaiser wurde, so glaubten die Verbündeten, er würde zu mächtig, und fielen von ihm ab. Im Frieden zu Utrecht 1713 wurde Philipp, dem Enkel Lubwigs, Spanien zugesprochen. Der König von Preußen erhielt bamals die Oberherrschaft über Neuschatel [nöschatel] in der Schweiz, das aber niemals dem preußischen Staate einverleibt ist.

4. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 199

1907 - : Velhagen & Klasing
— 199 — England. England aber vernichtete seine Flotte beim Kap Trafalgar, wo Admiral Nelson, der tapfere Anführer der Engländer, den Heldentod fand. Den Österreichern kam Kaiser Alexander von Rußland zu Hilfe. Er schickte zwei Heere und reiste dauu den Truppen nach. Auf dieser Reise kam er nach Berlin, wo er Friedrich Wilhelm Iii. besuchte. Um Mitternacht begab er sich mit ihm und der Königin Luise in die Gruft Friedrichs d. Gr. Er küßte den Sarg, reichte dem Könige über dem Sarge die Hand und schwur ihm ewige Freundschaft. Die Bayern, 'Württemberger und Badenser hielten es mit Napoleon. Am 2. Dezember 1805 schlug Napoleon die Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (iu Mähren). Im Frieden mußte Österreich Vs seines Landes abtreten, u. a. auch Tirol an Bayern. Die Kurfürsten von Bayern und Württemberg erhielten von Napoleon den Königstitel, der Herzog von Baden wurde Großherzog. 2. Rheinbund. Auslösung des Deutschen Reiches. 1806. Jetzt richtete Napoleon sein Streben darauf, Deutschlands Macht vollends zu brechen. Das konnte er nicht besser, als wenn er die süddeutschen Fürsten zu seinen dauernden Verbündeten machte. Deshalb stiftete er 1806 den Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Naffan u. a.) meldeten ihren Austritt ans dem Deutschen Reiche an lind traten dein Bnnde bei. Damit stellten sie sich unter den Schutz Napoleons. Im Kriegsfälle mußten sie ihm 63000 Mann Trappen stellen. 72 kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen zunächstliegenden Rheinbundstaaten. Infolge dieser Vorgänge legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder und behielt von da au nur den Titel „Kaiser von Österreich". (Diesen Titel hatte er bereits 1804 angenommen, um nicht als Wahlkaiser dem erblichen Kaiser der Franzosen nachstehen zu müssen.) Damit hatte das morsche, beinahe tausendjährige „Heilige Römische Reich Deutscher Nation" sein Ende erreicht. 3. Prcnßen erklärt an Frankreich den Krieg. Jetzt gab es nur noch eine Macht in Deutschland, die sich dem Willen Napoleon» nicht fügte. Das • war das Königreich Preußen. Napoleon legte es darauf an, dieses Land bis aufs äußerste zu demütigen. Ohne Zustimmung Preußens ließ er seine Truppen durch einen preußischen Bezirk südlich vom Main (Ansbach) marschieren. Auch verlangte er, daß Preußen allen englischen Schiffen Häfen und Küsten verschließen solle. Ansbach sollte es an Bayern abtreten, dafür aber Hannover erhalten, das damals den Engländern gehörte. Falls es sich widersetze, werde es den Krieg haben. Um diesen zu vermeiden, nahm Preußen Hannover „in Gewahrsam". Kaum aber hatte es Hannover besetzt, so bot Napoleon es den Engländern wieder an. Im ganzen Lande war man über diesen Übermut Napoleons empört. Die Offiziere in Berlin zogen des Abends vor die Wohnung des französischen Gesandten und wetzten ihre Degen an den steinernen Treppen des Gebäudes. Notgedrungen erklärte der König endlich den Krieg an Frankreich. 4. Das preußische Heer. Seit dem Tode Friedrichs d. Gr. hatte die preußische Armee viel von ihrer Kriegstüchtigkeit verloren. Die obersten Befehlshaber waren vielfach gebrechliche, altersschwache Greise, die meist nach dem Dienstalter, nicht nach der Tüchtigkeit in ihre Stellungen gewählt waren. Die jüngeren Offiziere prahlten zwar mit ihrem Mute, hatten aber noch keine Schlacht gesehen. Die Festungen waren schlecht ausgerüstet, ihre Kommandanten meist untüchtig. Die Gemeinen fetzten sich zu 2/3 aus fremden Soldnern zusammen, die übrigen waren

5. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 203

1907 - : Velhagen & Klasing
— 203 — höflich, sprach sehr lange Zeit allein mit der Königin, und dünn fuhr er fort. Gegen acht Uhr begaben mir uns zu ihm, da er aus Rücksicht für die Königin sein Diner früher bestellt hatte, während der Tafel war er sehr guter Laune und sprach sehr viel mit mir. Nach Tische hatte er eine lange Konversation mit der Königin, die auch ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis derselben war. Gott wolle geben, daß es zu etwas hilft 1" Napoleon war zwar gegen die Königin sehr höflich, doch ließ er sich auf Ermäßigungen nicht ein. „Wie konnten Sie," sagte er unzart zu ihrem Ge- Königin Luise und Napoleon. mahle, „auch den Krieg mit mir ansangen!" „Sire," antwortete die Königin, „dem Ruhme Friedrichs war es erlaubt, uns über unsere Kräfte zu tauschen, wenn anders wir uns getäuscht haben." Als sie sich ant Abend von ihm verabschiedete, brach er eine frische Rose von einem Blumenstöcke am Fenster ab und reichte sie der Königin. Diese nahm sie zögernd an, indem sie sagte: „Aber zum mindesten doch mit Magdeburg?" Napoleon aber schüttelte den Kops. 3. Friedensbedingnngen. Am 9. Juli wurde der Friede zu Tilsit geschlossen. Napoleon uahm alles Land westlich von der Elbe in Besitz. Tie in

6. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 236

1907 - : Velhagen & Klasing
— 236 — laubnis, chren Wohnsitz zu nehmen, wo sie wollten, nur nicht in Hannover. Sie begaben sich nach Wien. 5. Mainfeldzug. Gegen die Bayern, Württembergei:, Badenser und Hessen rückte Vogel von Falkenstein mit einer Armee heran. Erbesiegte die Bayern bei Kissingen und besetzte dann die alte Bundesstadt Frankfurt, später auch Nassau und Oberhessen. Als er darauf nach Böhmen gerufen wurde, um dort Gouverneur des eroberten Landes zu werden, übernahm General don Sd(niiteuffel den Oberbefehl und erfocht ebenfalls mehrere Siege über die süddeutschen Truppen, z. B. bei Tauberbischofsheim und bei Gerchsheim. 6. Friede. Jetzt sah sich der Kaiser von Österreich genötigt, um Waffenstillstand zu bitten. Dieser wurde ihm im Vorfrieden zu Nikolsburg gewährt. Am 23. August kam der Friede zu Prag zustande. Darin wurde festgesetzt, daß Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. an Preußen fallen sollten. Österreich mußte aus dem Deutschen Bunde ausscheiden. Preußen errichtete nun den „Norddeutschen Bund", den es unter seine Führung stellte, und schloß mit den süddeutschen Staaten ein Schntz- und Trutzbündnis, den,zufolge der König von Preußen für den Fall eines Krieges den Oberbefehl auch über alle Truppen der süddeutschen Staaten erhielt. — Bei dieser Gelegenheit wollte Napoleon Iii. auch gern einige deutsche Grenzstriche haben; aber König Wilhelm sagte ganz entschieden: „Keinen Schornstein von Deutschland!" k. Ausblick auf Italien: Zzündnis mit Italien. Aollendung der Einigung Italiens. (S. 227.) 1. Bündnis mit Italien. Ein treuer Bundesgenosse Preußens während dieses Krieges war Italien. Gegen die Zusage Preußens, ihm Venetien von Österreich zu verschaffen, verpflichtete es sich zur Hilfeleistung, sobald Preußen mit Österreich in Krieg geriete. Als dieser Fall eintrat, hatte Österreich auch zugleich zum Kriege gegen Italien zu rüsten. Nach der Schlacht bei Königgrätz wollte Napoleon Iii. Österreich zur Abtretung Venetiens zwingen, damit es alle seine Streitkräfte nach Norden gegen Preußen benutzen könne, und Italien zum Abfall von Preußen bewegen. Der König Viktor Emannel aber verschmähte eine so „unsittliche, feige und wortbrüchige Handlungsweise" und setzte den Krieg gegen Österreich, wenn auch olme Erfolg, fort. 2. Napoleons Gelüste. Nun aber trat Napoleon mit feinen Wünschen hervor und verlangte als „Entschädigung" das Saarbecken, die bayrische Rheinpfalz und Nheinheffen mit Mainz. Bismarck lehnte alles rundweg ab, und als der französische Gesandte sagte: „Wenn Sie ablehnen, so ist das der Krieg!" antwortete er: „Gut, so haben wir Krieg!" Um schnell zum Frieden zu kommen, gewährte er Österreich zwei Forderungen: unversehrte Erhaltung Österreichs und ebenso Sachsens. So kam der Friede zustande. 3. Italien erhält Venetien. Bald darauf wurde auch der Friede zwischen Italien und Österreich in Wien unterzeichnet. Österreich lieferte Venetien an Frankreich aus, und Napoleon gab es dem Könige Viktor Emanuel. 4. Nom wird Residenz des Königs von Italien. Gern hätte Viktor Emanuel auch den Kirchenstaat gehabt und Rom zu feiner Residenz gemacht. Aber Napoleon wollte es nicht zugeben, sondern hielt Rom mit französischen Truppen besetzt. Garibaldi suchte Rom mit Gewalt zu erobern, wurde aber zurückgeschlagen. Im August 1870 zog jedoch Napoleon feine Besatzung aus Rom zurück, und als er dann bei Sedan gefangen genommen war, ließ Viktor Emanuel feine Truppen

7. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 225

1907 - : Velhagen & Klasing
- 225 — Denn bald öffnete sich in der Stadt die Fabrik, in der die verschiedensten Dinge hergestellt wurden. Daher zog jetzt mancher Arbeiter und Handwerker vom Lande in die Stadt und wurde Fabrikarbeiter. Besonders groß wurde die Fabriktätigkeit Deutschlands in Webereien und Eisenwaren. So ist Elberfeld-Barmen ein zweites Manchester, Solingen ein zweites Lüttich geworden. In Berlin hat sich Borsigs Maschinenfabrik, in Essen Krupps Geschützfabrik Weltruf erworben. 4. Telegraph. Sehr wichtig für den Verkehr wurde in der Neuzeit der Telegraph. (Den ersten elektromagnetischen Telegraphen stellten 1833 die Professoren Gauß und Weber in Göttingen her.) In Preußen arbeitete der erste Telegraph am Neujahrstage 1849. (Das Telephon, 1860 erfunden, wird erst seit 1877, wo es bedeutend vervollkommnet wurde, als öffentliches Verkehrsmittel benutzt.) 90. 2lusblicf auf Griechenland, Frankreich, Belgien, Italien, England und Amerika. a. Befreiung Griechenlands. 1. Streben der Griechen nach Freiheit. Die Türkei hatte sich allmählich alle Völker der Balkanhalbinsel unterjocht,*) so auch die Griechen. Diese strebten nun mit allen Mitteln dahin, wieder frei zu werden. Besonders mächtig trat der Drang nach Unabhängigkeit bei ihnen im Anfange des 19. Jahrhunderts hervor. Es bildeten sich zahlreiche Vereine, die die Freiheit Griechenlands auf ihre Fahne schrieben. An ihre Spitze trat der moldansche Edelmann und russische General Ipsilauti. Dieser suchte alle christlichen Völker der Balkanhalbinsel im Kampfe gegen die Türken zu vereinigen, wurde aber mit seiner kleinen Schar besiegt. Nun erhob sich eine grausame Verfolgung der in der Türkei lebenden Griechen. Ter alte griechische Patriarch in Konstantinopel wurde ausgehängt, viele andere Griechen hingerichtet. Da erhob sich ein Ausstand in Morea. Ein Kongreß der Griechen erklärte 1822 die Unabhängigkeit Griechenlands. Vereine von Griechen-freunden unterstützten die Hellenen, darunter Ludwig I. von Bayern, der Dichter-Müller u. a. 2. Hilfe von Rußland, England und Frankreich. Der türkische Sultan aber rief den Vizekönig von Ägypten um Hilfe an. Dieser schickte seinen Stiefsohn, Ibrahim Pascha, mit einer Flotte und einem Heere nach Griechenland, der dieses Land entsetzlich verwüstete. Da verbanden sich Rußland, England und Frankreich zum Schutze der Griechen und verlangten, daß Griechenland einen Fürsten unter der Oberherrlichkeit der Türken erhalten solle. Die Türken aber verweigerten diese Forderung. Nun sandten die^ Verbündeten eine Flotte nach Griechenland, die die türkisch-ägyptische Flotte vollständig vernichtete. Als die Türken dennoch Schwierigkeiten machten, den Griechen einen Fürsten zu bewilligen, kam es zwischen ihnen und Rußland zum Kriege. Die Türken wurden geschlagen, und 1832 wurde Griechenland für ein unabhängiges Königreich erklärt.**) Zn ihrem Könige wählten sie den bayrischen '• ) Nur die Montenegriner hatten sich in ihren schwer zugänglichen Bergen unabhängig erhalten und die Zerben infolge eines Aufstandes 1817 ein dem Sultan zinspflichnaes erhobe'"um errichtet. 1882 wurde Serbien für selbständig erklärt und zu einem Königreiche .. **) 1^61 machten sich auch die beiden türkischen Vasallenfürstentümer, die Moldau und r T^lachei, frei und vereinigten sich zum Fürstentum Rumänien. Zum Könige wählten sie nch den Prinzen Karl von Hohenzoüern- Sigmaringen. 1881 wurde Rumänien ein Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. Iii. 15

8. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 84

1907 - : Velhagen & Klasing
— 84 — So schlossen im Jahre 1241 Lübeck und Hamburg einen Bund, den man die ,/Hansa" nannte. Sie rüsteten ein eigenes Heer und eine Flotte aus, belagerten die Raubburgen und hängten die Räuber, sobald sie ihrer habhaft wurden, an den Galgen. 2. Ausdehnung und Macht. Bald traten anch noch andere Städte diesem Bündnis bei, wie Braunschweig, Stralsund, Stettin, Cöln, Frankfurt a. D., Königsberg, Magdeburg u. s. w., im ganzen über 60 Städte, und es dauerte nicht lange, so zitterte alles vor der Macht der Hansa. Sie hatte eine Flotte von 200 Schiffen und ein starkes Landheer und führte Krieg mit Fürsten und Königen. So erklärte sie einmal dem Könige von Dänemark den Krieg. Mit ihrer Flotte eroberte sie Kopenhagen und bestimmte, daß ohne ihre Einwilligung keiner den dänischen Thron besteigen dürfe. Immer weiter dehnte die Hansa ihre Macht aus. Sie gründete Handelsniederlassungen in Rußland, Schweden, Norwegen, Holland, England u. s. w. Von jeder zu ihrem Bunde gehörigen Stadt forderte sie, daß Per-souen und Waren bis zur nächsten Hansastadt freies Geleit durch Söldner erhielten. 3. Das Haupt des Hanfabnudes war Lübeck. Von drei zu drei Jahren fand hier ein „Hansatag" statt, zu dem alle dem Bunde angehörenden Städte ihre Vertreter schickten. Hier wurden alle Angelegenheiten des Bundes berateu, auch über Krieg und Frieden beschloßen. Wollte sich eine Stadt den Bestimmungen des Buudes nicht fügen, so wurde sie „ge-hauset", d. H. aus dem Bunde gestoßen. Am Burgtore der Hansastadt Lübeck. _ ,. ^^ses Schichal traf z. B. einmal die Ltadt Brannschweig. Dort war nämlich ein Aufruhr gegen den Rat der L-tadt ausgebrochen. Das Volk hatte acht Ratsherren hinrichten laffett u"d die vornehmsten Familien (die „Geschlechter"), darunter anch reiche Handels-Herren, vertrieben. Dafür wurde die Stadt aus dem Bunde gestoßen. Es durfte nun kein Kaufmann ans den Hansastädten mit ihr mehr Handel treiben „bei Verlust Leibes und Gutes". Das war ein furchtbarer Schlag für Braunschweig. Der Haudel lag jetzt gänzlich darnieder. Der Reichtum schwand, und die Stadt wurde vou völliger Verarmung bedroht. Fünf Jahre dauerte dieser Zustand. Nur durch eine große Geldsumme konnte sich Braunschweig wieder in den Hanfabund einkaufen. 4. Verfttll. Da die Fürsten immer mehr auf Ruhe und Orduuug hielten, so verlor die Hansa nach und nach ihre Macht und ihr Ansehen. Ganz besonders trug dazu auch die Entdeckung Amerikas bei. Bis dahin hatte sich der deutsche Handel hauptsächlich aus der Ostsee bewegt. Nun gingen die Handelswege nach Westen über den Atlantischen Ozean. Eine Stadt nach der anderen trat

9. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 147

1907 - : Velhagen & Klasing
— 147 — In jeder Weise suchte er dem verwüsteten Lande aufzuhelfen. Dem Landmanne verschaffte er Vieh und Saatkorn. In die entvölkerten Gegenden zog er Ansiedler, die den fündigen und sumpfigen Boden der Mark in fruchtbare Felder und Gärten umwandelten. So siedelten sich z. B. an der Havel, Oder, Warthe und Netze Holländer an, trockneten Sümpfe ans und brachten die Viehzucht zur Blüte. Von jedem Bauer verlangte der Große Kurfürst, daß er bei feinem Haufe einen Garten anlege, und kein Bräutigam auf den Domänen sollte heiraten, wenn er vorher nicht wenigstens sechs Obstbänme gepfropft und ebensoviel Eichbäume gepflanzt hätte. Als neuer Erwerbszweig wurde der Tabaksbau eingeführt. 2. Verbrauchssteuern. Ter Adel war fast ganz steuerfrei, und nur die Bauern und die Haus- und Grundbesitzer zahlten (Steuern. Tie Mieter waren also ebenfalls steuerfrei, auch wenn sie noch so reich waren; die Hausbesitzer da- gegen mußten auch bei großer Armut zahlen. Viele Hauswirte hatten daher keine Lust, ihre im Kriege zerstörten Häuser wieder aufzubauen. Um nun die Steuern gleichmäßiger zu verteilen, führte der Große Kurfürst die Verbrauchssteuern ein. Er befahl, daß fortan alles in die Stadt eingeführte Getreide, Mehl, Vieh, Fleisch. Bier u. f. w. am Tore versteuert werden sollte. Diese Steuer (Akzise) brachte dem Staate viel ein, den Hausbesitzern aber schaffte sie Erleichterung. So bekamen die Leute wieder Lust zu bauen. In Berlin allein wurden in drei Jahren 150 neue Häuser gebaut. 3. Handel und Gewerbe. Um den Handel zu heben und den armen Leuten Verdienst zu schaffen, verband er Oder und Spree durch den Fried rieh-Wilhelmskanal. Dadurch konnten jetzt die Kähne von Hamburg über Berlin nach Breslau fahren. Auch ließ er Webereien, Gewehrfabriken, Glashütten, Eisen- hämmer und Tabaksfabriken erbauen. Durch Verbot ausländischer Warnt schützte er das heimische Gewerbe. Zur Erleichterung des Handels führte er eine einheitliche Münze ein. (Vorher hatte jede Stadt das Recht, eigenes Geld prägen zu lassen. Der Kurfürst aber behielt sich das Münzrecht vor.) 4. Post. Der Große Kurfürst ist auch der eigentliche Schöpfer des Postwesens in Brandenburg. Um den Briesverkehr in seinen verschiedenen Landesteilen zu vermitteln, verwandte er statt der bisher benutzten Boten vielfach Dragoner als Postreiter. Von Berlin aus wurden regelmäßige Postverbindnngen nach Königsberg und Memel sowie nach Hamburg, Minden und Wesel geschaffen. Neben der Reitpost kam bald die Fahrpost in Gebrauch. Alle vierzehn Tage fuhr sie z. B. auch nach Dresden ab. Dem Grafen von Thurn und Taxis (S. 83) gestattete er in seinen Ländern die Einrichtung der Post nicht. e. Flinten des Großen Kurfürsten gegen die französische Eroberungssucht und Kampf mit den Schweden. 1. Ludwig Xiy. In Frankreich regierte znr Zeit des Großen Kurfürsten Ludwig Xiv. (S. 153.) Dieser führte unaufhörlich Krieg mit feinen Nachbarn; besonders hatte Deutschland von ihm zu leiden. Wollte er doch den Rhein zum Grenzflüsse zwischen Frankreich und Deutschland machen. Der einzige von allen deutschen Fürsten, der diese Gefahr rechtzeitig erkannte, war Friedrich Wilhelm. Als nun Ludwig Xiv. in einem Kriege mit den Holländern die linksrheinischen Länder des Kurfürsten besetzte, verband sich dieser mit Holland und rückte an den Rhein. Leider konnte er nichts ausrichten und mußte mit Frankreich Frieden schließen. (1673.) Als dann aber ein Jahr darauf die Franzosen in die Pfalz einfielen und hier alles verwüsteten, zog Friedrich Wilhelm abermals an bett Rhein und stellte sich dem Erbfeinde Deutschlands entgegen. 10*

10. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 154

1907 - : Velhagen & Klasing
— 154 — und Belgien haben, im Osten Deutschland wenigstens bis an den Rhein. Ja, einmal trug er sich sogar mit dem Gedanken, Kaiser von Deutschland zu werden. (Fünf Kurfürsten hatten sich bereits gewinnen lassen.) Um in Deutschland leichtes Spiel zu haben, ließ er dorthin große Summen Bestechnngsgelder fließen. Geistliche Kurfürsten, Bischöfe, selbst Minister bezogen aus Frankreich ein Jahrgehalt. Der erste Raubzug richtete sich gegen die spanischen Niederlande, der zweite gegen Holland. Da war „Holland in Not". Holland war der Schlüssel zu Norddeutschland. Um die Gefahr von Deutschland abzuwenden, stand der Große Kurfürst den Holländern bei. (Näheres S. 147.) 4. Die Reunionskammer» (--- Wiedervereinigungsgerichte). Ludwigs Länder-gier hatte keine Grenzen. Als er den kläglichen Zustand Deutschlands sah, suchte er mitten im Frieden noch weite Länderstrecken an sich zu bringen. Zu diesem Zwecke setzte er die Reunionskammern ein. Sie mußten untersuchen, welche Gebiete einst zu den Landschaften gehört hatten, die ihm in den letzten Friebensschlüssen abgetreten waren. Bald fanben sie 600 solcher Ortschaften heraus: Bistümer, Grafschaften, Städte, Dörfer, Rittergüter, Mühlen, Klöster u. s. w., und in kurzer Zeit würde in biesen das französische Wappen angeschlagen. Der Reichstag zu Regensburg machte einige Vorstellungen, und Lub- wig willigte auch ein, die Sache auf einer Zusammenkunft der Gefanbten in Frankfurt a. M. untersuchen zu lassen. 5. Raub Straßburgs. Aber währenb sich die Gesanbten in Frankfurt stritten, wer von ihnen bei ihren amtlichen Zusammenkünften auf Sesseln mit rotem ober mit nur grünem Samt sitzen bürfe, wer sich bei ihren gemeinschaftlichen Essen golbener Messer und Gabeln ober nur silberner bebienen dürfe, beging Ludwig, einen neuen Gewaltstreich: er raubte die Reichsstadt Straßburg. Damit hatte er den Schlüssel zu Süddeutschland. Mitten im Frieden ließ er die Stadt umzingeln. (1681.) Der verräterische Bischof Egon von Fürstenberg und der Stabtschreiber unterstützten seinen schänblichen Plan. Die Bürger würden gezwungen, sich zu unterwerfen. Bald baranf hielt Ludwig mit großem Prunke seinen Einzug. Am Portale des Münsters empfing ihn der greise Bischof mit den Worten: „Herr, nun lässest bit beinen Diener in Frieden fahren; benit meine Augen haben beinen Heilanb gesehen." 6. Aufhebung des Edikts von Nantes. Seit dem Ebikt von Nantes (S. 119) hatten die Hugenotten in Frankreich einigermaßen Ruhe gehabt. Das kam aubers unter Ludwig Xiv. Dieser sah es als eine Beleibiguug seiner Person an, daß die Hugenotten es wagten, die katholische Religion, der er angehörte, nicht als die allein richtige anzuerkennen. Er suchte sie daher mit Gewalt zur katholischen Kirche zurückzubringen. Dragoner rückten mit dem Degen in der Hand in ihre Wohnungen und riefen: „Sterbt ober werbet katholisch!" Da flohen Tausenbe ins Auslanb. Um die Flucht der übrigen zu verhinbern, warb das Auswanbern mit schweren Strafen bebroht. Zuletzt hob Ludwig das Ebikt von Nantes auf. (1685.) Jetzt fingen die Verfolgungen erst recht an. Die Hugenotten aber ver-fleibeten sich und entkamen, obgleich die Grenzen schars bewacht würden, abermals zu Tausenben. Im ganzen flohen über eine halbe Million ins Auslanb. (S. 149.) 7. Dritter Raubzug. Verwüstung der Pfalz. Ludwig Xiv. erbachte balb neue Gewalttaten. Da verbanb sich fast ganz Europa (Hollaub, Branben-bnrg, Schweden, Spanien, der Kaiser) gegen ihn, um feiner Raubsucht ein Ende zu setzen. (1689.) Als er sich mm außer staube fühlte, feine günstigen Stellungen am linken Rheinufer zu behaupten, gab der „allerchriftlichfte" König
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Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
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TM Hauptwörter (50)50

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TM Hauptwörter (100)100

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